small
23. November 2002
Verleumdungs-Kampagne gegen P. Jozo Zovko

Agenturen verbreiten Gerüchte über angebliche Suspendierung.
Der Generalvikar des Franziskanerordens und Franziskanerprovinzial der Herzegovina stellen sich hinter den beliebten Pater, der diese Woche Deutschland besucht.

Medjugorje (www.kath.net)
Er zählt zu den "TOP-29 der Katholiken des Jahrhunderts" und wurde erst kürzlich vom Papst geehrt. Nun ist P. Jozo Zovko, Franziskanerpater aus Medjugorje, einer von mehreren katholischen Medien kolportierten Verleumdungskampagne ausgesetzt. Laut Berichten amerikanischer Medien, darunter CNS, wurde der bekannte Pater aus Medjugorje von einer für vergangenen Donnerstag angesetzten Gebetsveranstaltung in der Immaculata-Kathedrale in Washington kurzfristig wieder ausgeladen. Der Gottesdienst war die letzte Station einer langen USA-Reise von P. Zovko, in der er in New York, Florida, Kalifornien, Texas, Minnesota, Kansas, Illinois und Massachusetts Veranstaltungen absolvierte.

Als Begründung für die Ausladung verwiesen die Verantwortlichen der Kathedrale auf ein Schreiben der Diözese Mostar (Bosnien-Herzegovina). Darin sei zu lesen, dass Bischof Pavao Zanic dem Ordensmann alle "geistlichen Vollmachten und die kanonische Beauftragung" in der Diözese Mostar entzogen habe, berichten Nachrichtenagenturen "kathpress" und KNA unter Berufung auf CNS. Zovko solle sich jedoch angeblich nicht an die Auflagen gehalten und Beichte gehört haben - eine Behauptung, die von Leuten aus seinem Umfeld allerdings bestritten wird.

Wie die "kathpress" weiter kolportiert, habe sich der Franziskanerpater nach Kanon 1378 des Kirchenrechts die Tatstrafe der Suspendierung zugezogen. Allerdings herrscht bis jetzt Unklarheit, welche Vollmachten des Priesters wirklich betroffen sind. P. Svetozar Kraljevic, der in Medjugorje tätig ist und dort die englisch-sprachigen Pilger betreut, meint gegenüber der amerikanischen Agentur "Spirit-Daily": "Er hat keine Jurisdiktion zum Hören der Beichte, aber es gibt sonst keine Probleme, was P. Jozo betrifft. Er wurde nicht hinausgeworfen."

Falsche Anschuldigungen?

Eine weitere von der "kathpress" verbreitete Behauptung sorgt für Ärger bei vielen Katholiken: jene, dass den "Maßnahmen gegen Zovko Anschuldigungen vorausgegangen waren, er hätte Frauen in Medjugorje sexuell belästigt". Dieses Gerücht, das keine seriöse Grundlage hat und bis jetzt vor allem von gewissen traditionalistischen Blättern verbreitet wurde, soll offensichtlich dazu dienen, um das Ansehen von P. Zovko zu ruinieren, wie Quellen aus dem Umfeld des Franziskanerpaters gegenüber KATH.NET meinen.

P. Stefan Ottenbreit, der Generalvikar des Ordens, bestätigt in einer KATH.NET auf englisch vorliegenden Stellungnahme vom 21. November, "dass P. Jozo Zovko ein angesehenes Mitglied der "Provinz der Aufnahme der Jungfrau Maria" in Herzegovina" sei. "Ich erkläre auch, dass er niemals vom Orden suspendiert wurde."

Auch P. Slavko Soldo, Provinzial der Franziskanerprovinz der Herzegovina, erklärte bereits am 14. November in Mostar in einer schriftlichen Stellungnahme, dass P. Jozo Zovko "ein angesehenes Mitglied unserer Gemeinschaft" sei. "Er war Pfarrer in Medjugorje, als die Erscheinungen unser Jungfrau Maria 1981 begannen. Das war die Zeit des Kommunisten-Regimes in unserem Land. Als Pfarrer von Medjugorje wurde P. Jozo durch ein kommunistisches Gericht ins Gefängnis gebracht. Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis setzte er die Verbreitung der Botschaft der heiligen Mutter Gottes, der Königin des Friedens, fort." Für seine Freilassung hatte sich damals unter anderem "amnesty international" eingesetzt.

P. Jozo Zovko sei "als charismatischer Priester bekannt, der für seinen Glauben gelitten hat und noch immer leidet", schreibt P. Soldo: "Er verbringt viele Stunden im Gebet, als Ratgeber und als Prediger. Die meiste Zeit des Tages verbringt er in der Kirche, oft bis zu zehn Stunden am Tag." Es seien vor allem die Gegner der Marienerscheinungen, die ununterbrochen gegen P. Jozo intrigieren und versuchen, ihn in seiner Mission zu stoppen.
Pikantes und offenbar vielen nicht bekanntes Detail am Rande: P. Jozo Zovko zählte anfangs zu den größten Skeptikern gegenüber den Marienerscheinungen und nicht, wie von "kathpress" und "kna" behauptet wurde, zum "Mitinitiator des Marienwallfahrtsortes".

P. Soldo: "Diejenigen, die Medjugorje akzeptieren, sehen in ihm einen hingebungsvollen Priester und laden ihn ein, um Einkehrtage zu leiten und für sie zu beten. Unter denjenigen, die ihn einladen, sind viele Priester und Bischöfe. P. Jozo ist unermüdlich in diesem Dienst. Er hatte um Erlaubnis zur Reise in die USA angefragt, und diese wurde ihm gewährt." Trotz mehrmaliger Anfragen hat KATH.NET bislang keine Stellungnahme von der Diözese Mostar in dieser Angelegenheit erhalten. Eine Erfahrung, die auch andere katholische Medien mit den offiziellen Informationsstellen von Mostar machen.

P. Jozo Zovko genießt weltweit höchstes Ansehen unter Katholiken. In Österreich wird er unter anderem vom Wiener Kardinal Christoph Schönborn und von Salzburger Erzbischof Georg Eder geschätzt. Bei einer Umfrage der amerikanischen Zeitung "The Daily Catholic" wurde er unter die TOP-29 der Katholiken des Jahrhunderts gewählt. Für diese Woche wird er in Deutschland - München und Paderborn - erwartet. In Paderborn ist am 2. Dezember um 16 Uhr im Dom ein Treffen angesetzt.

Demnächst auf KATH.NET:

Der Bischof von Mostar: Hintergrundberichte über den Konflikt um Bischof Zanic
KATH.NET wird aufgrund dieser medialen Entwicklungen demnächst weitere Neuigkeiten enthüllen, die bis jetzt einer breiten Öffentlichkeit nicht zugänglich waren.


© www.kath.net - Alle Rechte vorbehalten.
Abdruck nur nach Genehmigung


Geschichte

Jugend Festival

Pater Slavko

Reisen

Buchtipps
© www.medjugorje.at 2003 - Kontakt: info@medjugorje.at