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Jesus

Das (!) Buch von Prof. Klaus Berger - Entstehungszeit: 8 Jahre - 704 Seiten - Kardinal Meisner: Das Buch ist ein 'großen Wurf' -"Vielleicht das Buch des Jahres 2004" - KATH.NET-Tipp!

Köln (kath.net/PEK/red)
Ein achtjähriger Bearbeitungsprozess liegt den 704 Seiten zugrunde, die laut Verlagsangaben "als das postmoderne Jesusbuch zum Anfang des 21. Jahrhunderts für Furore im Buchmarkt" sorgen werden und das jahrzehntelange Forschen und Glauben des Autors zusammenfassen. Der Autor, der Heidelberger Neutestamentler Professor Klaus Berger, gesteht offen, dass das Ergebnis kein wissenschaftliches Studienbuch ist, sondern sich "ohne Wenn und Aber fragt, was der Endverbraucher damit anfangen könne". Es ist die Verarbeitung der Exegese hin zur Meditation, womit er sich wohl wissend der Kritik der eigenen wissenschaftlichen Zunft aussetzt. Berger stellte sein neues Buch "Jesus" am vergangenen Samstag in der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek in Anwesenheit von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner vor.

Der Autor beginnt seine Überlegungen nirgends anders als bei sich selbst: er stellt die Frage, welche Jesusbilder ihn beeinflusst haben. Als Kind war es ein Bild auf der Monstranz seiner Heimat Goslar, Kruzifixe auf seinem Lebensweg, Erfahrungen während des Studiums, schließlich die Liebe zu seiner Ehefrau. In allen Bereichen des Lebens will er die Wirklichkeit Gottes ernst nehmen - nicht als "persönliche Halluzination", sondern als reale Wirklichkeit. Und so geht Berger in seinem Buch auch mit der Bibel um: Die Aussagen der Evangelien können tatsächlich als wahr verstanden werden, einschließlich der Wunder- oder Engelsberichte. Warum - so der Autor - sollte die Theologie die Aussagen der Bibel verkürzen dürfen? Auch nach sorgfältiger Prüfung hat der anerkannte Exeget kein Kriterium finden können, das berechtigt, Schriftworte als nicht authentisch "auszusortieren". Warum sollte das Eingreifen Gottes in die Welt ausgeschlossen sein? Vielmehr können gerade diese Fragen zum "Stein des Anstoßes für ein ganzes Leben" werden.

Berger will dabei kein Fundamentalist sein und lässt seinem Leser die Freiheit zur eigenen Bewertung, doch wendet er sich gegen Festschreibungen des göttlichen Handlungsspielraums. Er selber vertritt nachdrücklich den "Glauben an Gott, der auch Tote auferwecken kann" und warnt davor, sich von der modernen Soziologie oder Psychologie vereinnahmen zu lassen. Hierin sieht er die Gefahr eines "doppelten Jesusverbotes", gegen das er sich wehrt. Die Theologie muss im Kontext der Wissenschaften wieder lernen, das "Eigene" zu sagen, so eine Forderung des Autors, der die Arbeit an seinem neuen Buch mit "50 Prozent Wörterbuch und Computer und 50 Prozent auf den Knien" beschreibt. Auch der Wissenschaftler muss sich "der Wirklichkeit dessen aussetzen, was man erforscht". Er muss zuhören können, um die christliche Botschaft nicht zu verkürzen. So nimmt die Mystik als Zugang zur Schrift einen wesentlichen Teil der präsentierten Gedankengänge ein.

Berger betrachtet die Gestalt Jesu in seinem Buch von den verschiedensten Seiten: "Jesus als Verkündiger des Reiches Gottes", "Jesus als Jude", "Jesus und die Religionsgeschichte", aber auch "Jesus und das Geld", "Jesus und das menschliche Glück" oder "Jesus und das menschliche Leid". Er bleibt nah bei den Lebensfragen seiner Leserschaft, der er auch eine Vielzahl von =Cberraschenden jesuanischen Antworten zu geben vermag. So erklärt der Autor, warum grade Kinder immer wieder im Blickfeld Jesu sind: Es ist nicht ihre Unschuld, sondern ihre besondere Haltung, alles von den Eltern erwarten zu können, sowie ihre Fähigkeit zu staunen. In dieser Grundhaltung der "Gotteskindschaft" sieht der Theologe die wirklich neue Botschaft des Neuen Testamentes. Berger stellt deutlich klar: Der Mensch ist nicht etwa von Natur aus Kind Gottes, sondern sein Geschöpf. Doch "Gott möchte eine große Familie", deshalb kommt er auf die Menschen in einzigartiger Weise zu. Er geht um jeden Preis aus sich heraus, damit der Mensch durch Jesus die Chance hat, Gott ähnlich zu werden. Als Kind darf der Mensch vom Vater im Himmel alles erwarten und über seine großen und kleinen Wunder im täglichen Leben staunen. Der Wissenschaftler empfiehlt, sich das Gefühl des "Verliebtseins" zu erhalten: Wer verliebt ist, hat eine Wachsamkeit und Sensibilität für die Bedürfnisse des Anderen. Jesus selber ist dieser Leidenschaft dem Volk Gottes gegenüber im Bild des Bräutigams gerecht geworden und darin auch dem Leid nicht ausgewichen. Berger stellt klar, dass der leidende Mensch nicht von Gott verurteilt, sondern durch den leidenden Jesus auf dem Weg zu Gott begleitet ist. Er eröffnet Zukunft über die Frage des eigenen Leides und Todes hinaus: Am Ende erwartet den Menschen nichts Neues. Vielmehr wird er von jemandem erwartet, "der sich auf uns freut und uns umarmt." Diese Gnade anzunehmen bleibt jedoch der Freiheit des Menschen überlassen.

Weiter fragt er nach dem Verhältnis Jesu zum Gesetz und der Wahrheit. Hier wird Berger unbequem: Er folgert, dass Jesus das Gesetz keineswegs gelockert, sondern vielmehr verschärft und radikalisiert hat. Mit dem Sohn Gottes sind keine Kompromisse möglich. In dieser Hinsicht wehrt sich Berger auch gegen Seelsorger, die die Freiheit Jesu pastoral missbrauchen, um alles und jeden zu entschuldigen. Er findet in seiner Forschung keinen "dogmenfreien Jesus" vor. Vielmehr legt er seinem Leser wohltuend das Lebensgefühl Jesu aus. Es ist nicht von Angst geprägt, sondern von der "Freiheit, einen Vater im Himmel zu haben, der jede Sorge nimmt". Diese Freiheit hat Jesus vorbildhaft gelebt, um an den Sehnsüchte der Menschen zu rühren. So beantwortet er auch die alte und moderne Frage nach der Selbstverwirklichung. Bereits das Alte =stament empfiehlt sich selbst zu vergessen, um sich selbst, d.h. die eigenen Ressourcen zu finden. Berger, der als einer der anerkanntesten und erfolgreichsten Autoren im christlichen Bereich gilt, bekennt sich in diesem Zusammenhang zu seinen eigenen Quellen, der Liturgie der Kirche und der Bibel.

Einfache, verständliche Bilder, eine ebensolche Sprache sowie das spürbare Glaubensfeuer des Autors sind die besonderen Stärken dieses Buches. Es verfolgt durchgängig sein Ziel, den Menschen eine Antwort auf die Frage zu geben, "ob Jesus heute noch irgendeine Bedeutung hat". Kardinal Meisner nannte das Jesus-Buch des Theologen Klaus Berger einen "großen Wurf". Dem Autor sei es in seinem Lebenswerk gelungen, eine wissenschaftliche Exegese zu betreiben, die "bewahrt und bewegt". Mit Ehrfurcht vor Gottes Wort und souveränem Fachwissen scheue Berger kein heißes Eisen und verstehe es, in wissenschaftlich und geistlich anspruchsvoller Art die dogmatische Exegese zu überwinden und dabei voll und ganz in der kirchlichen Tradition zu bleiben, so der Kardinal.

Einige Auszüge aus dem Inhaltsverzeichnis (5 Seiten!)

3.) Über die Erfindung Jesu
3.2. Die Evangelien als Legenden
3.2. Die doppelte Wahrheit der Historiker und der Gläubigen

4.) Ganz Mensch? Halb Mensch/halb Gott? Oder was?
4.1. Josef im exegitischen Vaterschaftstest
4.2. Nobody is perfect - but Jesus?
4.4. Die Intimität der Erlösung
4.11. Hard way to heaven: Das Ärgerliche an Jesus
4.12. Provokation Lazarus

5.) Was denkt Jesus über Gott?
5.1. Das Märchen vom lieben Gott
5.2. Jesus und die Gemeinde der Betroffenen
5.3. Jesus und der ungerechte Gott
5.6. Jesus und die interreligiöse Toleranz
5.8. Kann man bei Jesus beten lernen?

6.) Jesus und das menschliche Glück
6.2. Jesus, Männer, Frauen, Paare, Kinder
6.4. Fasten und Feiern
6.5. Von der Hochzeit und den schönen neuen Kleidern
6.6. Burnout - oder: Die Ferientherapie Jesu
6.11. Der Umweg zur Selbstverwirklichung
6.13. Zölibat und die Schande des Kreuzes

7.) Jesus und die Frauen
7.2. Frauen - Lockmittel des Bösen?
7.3 Jesus und die Zärtlichkeit der Hure
7.4. Unfeine Frauen in Jesu Stammbaum
7.5. Die Frau und der Groschen
7.8. Die Tränen der Maria von Magdala

8.) Der dämonische Kontext Jesu
8.1. Das Böse oder der Böse?
8.2. Der Dienst der Befreiung
8.7. Der Teufel in der Politik

9.) Jesus und das menschliche Leid
9.5. Warum musste Jesus leiden?
9.6. Hatte der Vater Jesu nötig?

10.) Das politische Konzept Jesu
10.1. Worum es der Bergpredigt geht?
10.3. Ist mit Jesus überhaupt Staat zu machen?
10.4. Hat Jesus ein soziales Programm?
10.7. Der brennende Pfarrer und die political correctness
10.9. Über den Unterschied von Moral und Religion

11.) Jesus in Aktion 11.1. Warum JEsus kein Pazifist war
11.2. Jesus und die Gewalt - einige Thesen
11.7. Der gute Mensch JEsus, oder: Gibt es einen Humanismus Jesu?
11.10. Die Bibel ist nicht vernünftig
11.11. Die Wunder - Symbole oder historische Fakten

12.) Jesus und die Juden
12.1. War Jesus Antisemit?
12.2. Von Pharisäern und anderen Scheinheiligen
12.3. Warum habne die Juden Jesus abgelehnt?

13.) Jesus und das Geld
13.1. Geld oder Liebe
13.2. Geistlicher Tausch
13.4. Stand Jesus an der Spitze einer Armenbewegung?

14.) Wie hält es Jesus mit der Wahrheit
14.1. Der tolerante Jesus und die intoleranten Kirchen
14.5. Jesus und Mohammed
14.6. Ist der Glaube an Jesus allein selig machend?
14.7. Erlaubt der Glaube an Jesus neue Offenbarungen?

15.) Jesus und die Kirche
15.1. Vorspiel: Der Zirkelschluss der Liberalen Theologie
15.2. Jesus macht Kirche
15.7. Was haben die Kirchen aus Jesus gemacht?
15.8. Jesus und die Verbrechen der Kirchengeschichte

16.) Die großen Zeichen Jesu
16.2. Ist die Eucharistie Kannibalismus?
16.4. Zwei Konfessionen - ein Mahl?

17.) Kann man mit Jesus sterben?
17.4. Von einem, der übers Wasser ging
17.3. Exkurs: Persönlicher Brief an Petrus, betr.: Hanhenschrei-Affäre
17.8. Hat uns Jesus mit Gott versöhnt?

18.) Der Sieg des Lebens über den Tod

19.) Was könnte Jesus heute bewirken?
19.1. Könnte er die Christenheit einen?
19.2. Was würde Jesus zur Tötung ungeborener Kinder sagen?

20. Das Finale
20.2. Welchen Sinn haben die apokalypstischen Zukunftsaussagen?
20.7. Von der Reparatur der Welt

Schlusswort: Das Größte aber ist die die Liebe. Jesus lieben?

Vielleicht das Buch des Jahres 2004. Ein Buch, das in keiner katholischen Bibliothek fehlen sollte. Unser KATH.NET-TIPP. Ein ideales Weihnachtsgeschenk!

Jesus
Klaus Berger
Seitenzahl: 704
Format: 15.5 x 23.0 cm
lam. Papp + Schutzum
EURO: 28,-- EURO

Das Buch kann direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung CHRIST-MEDIA (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Buchhandlung Immanuel (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch nur Inlandportokosten.

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: buch@kath.net

Für Bestellungen aus der Schweiz: buch-schweiz@kath.net


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